Singen aus neurobiologischer Sicht
Durch Konzentrationsleistungstests fand Karl Adamek heraus, dass der Mensch durch Singen ganz unmittelbar seine psychische Leistungsfähigkeit erhöhen kann. Besonders bemerkenswert finde ich dabei, dass sich Angst durch Singen lösen lässt. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit steigt nach Adamek durch 20-minütiges Singen signifikant an.
Heute wissen wir, dass u.a. auch die Ausschüttung der Hormone Serotonin und Dopamin („Glückshormone“) sowie Oxytocin (Bindungshormon, das das Mitgefühl steigert) verstärkt wird. Die gesteigerte Produktion von Immunglobulin A kurbelt zusätzlich die Abwehrkräfte an und Melatonin reguliert den Schlaf-Wachrhythmus.
Der Neurobiologe Gerald Hüther fasst die vielfältigen Fähigkeiten des Lebenselixiers Singen so zusammen, dass es in jeder Lebensphase Gesundheit und Potentialentfaltung des Gehirns fördert. Es stärkt alle neuronalen Netzwerke, die eine positive Lebenshaltung vermitteln, wie beispielsweise die Vertrauensstrukturen.
Diese Erkenntnisse zum Singen lassen sich heute nachweisen. Das Wissen darum tragen wir jedoch seit Menschengedenken in uns. Die Wirkungen des Singens waren in den meisten Kulturen bekannt. So wurde es regelmäßig zur Harmonisierung, zum Stärken des Gemeinschaftsgefühls, zu Trance-Zwecken, zu Heilung und weiteren Zielen eingesetzt.
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